Der Wunsch nach alternativen Heilmethoden ist in der Bevölkerung in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Immer mehr Patienten ziehen eine naturheilkundliche Behandlung der klassischen Schulmedizin vor. Zu diesen Heilmethoden gehört auch die Homöopathie. Im Gegensatz zu herkömmlichen Medikamenten ist sie nebenwirkungsfrei, wenn sie richtig angewandt wird.
Was bedeutet Homöopathie?
Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet "ähnliches Leiden". Diese Heilmethode behandelt Erkrankungen mit einer kleinen Menge eines Stoffes. Dieser würde, verabreicht in größeren Mengen beim gesunden Menschen, zu ähnlichen Symptomen führen. Wenn zum Beispiel die Einnahme von wildem Jasmin zu Grippesymptomen, wie Fieber und Müdigkeit, führt, dann wird dieser Wirkstoff häufig auch in homöopathischen Grippemitteln verwendet. Damit greift diese Naturheilmethode das Ähnlichkeitsprinzip auf. Es wird also mit einem homöopathischen Mittel ein Reiz ausgelöst, der die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert und dem Körper somit beim Gesunden hilft.
Wie verläuft eine homöopathische Behandlung?
Der Therapeut beginnt mit einer kurzen Befragung über die Beschwerden und den Gesundheitszustand des Patienten. Es werden alle Symptome erfasst und ein Gesamtbild des Menschen erfasst. Nach dieser ersten Bestandsaufnahme liegen dem Therapeuten fünf bis zehn Kriterien vor. Dazu zählen gesundheitliche Beschwerden, die Reaktion des Körpers auf Kälte oder Wärme, der aktuelle Gemütszustand und Ängste. Diese Kriterien sind die Grundlage, um die geeigneten homöopathischen Mittel zu finden. Oft gibt es vier bis fünf Mittel, die in Frage kommen. Letztendlich muss sich der Therapeut aber für ein Mittel entscheiden. Der behandelnde Therapeut wird deshalb nochmals nach den Beschwerden fragen, um sich Klarheit zu verschaffen.
Was bedeuten die verschiedenen Potenzen?
Nicht jedes homöopathische Mittel ist gleich, da es sowohl D- als auch C-Potenzen gibt. Die Stoffe würden in ihrer ursprünglichen Konzentration starke Reaktionen auslösen. Aus diesem Grund werden die Mittel verdünnt und in Zehner- (D) und Hunderterpotenzen (C) eingeteilt. Steht auf einem homöopathischen Mittel zum Beispiel D6, dann wurde dieser Wirkstoff sechs Mal um das Zehnfach verdünnt. Bei C100 wurde der Wirkstoff 100 Mal um dem Faktor 100 verdünnt. Man geht davon aus, dass die Reaktion des Körpers auf einen Wirkstoff heftiger ist, je größer die Potenz ist. Bei höheren Potenzen wirken die Stoffe stärker, obwohl sie verdünnt wurden.
Welche Arten homöopathischer Mittel gibt es?
Die am häufigsten verwendeten Mittel sind Globuli. Diese kleinen Kügelchen sollen auf der Zunge zergehen und von der Mundschleimhaut aufgenommen werden. Wenn die Globuli jedoch sofort heruntergeschluckt werden, sind sie wirkungslos, da der Magensaft ihre Inhaltsstoffe zerstört. Weiterhin gibt es homöopathische Tropfen und Tabletten, die nach dem gleichen Prinzip wirken und beispielsweise bei der Millrather Apotheke erhältlich sind. Die Mittel müssen für einige Zeit im Mundraum verbleiben, damit sie ihre Wirkung über die Mundschleimhaut entfalten können.